Umgestaltung Werreaue

Die Werre-Aue zwischen Sielwehr und BAB A30 ist ein Stück offene, besondere Landschaft zwischen den sich nähernden Städten Löhne und Bad Oeynhausen. Es ist die Werre, als größtes eigenständiges Gewässer Ostwestfalens, die diese Besonderheit ausmacht, die eiszeitlich das Tal hergestellt hat, die heute die Landschaft prägt. Aufstau und Landwirtschaft haben die Landschaft stark verändert. Fehlender Hochwasserschutz, der Sanierungsbedarf des Sielwehres und der Deiche sowie die Steigerung des Erholungswertes und die Verbesserung des Fließgewässers erfordern eine gesamte Überplanung des Raumes.

Hochwasserschutz


Dieser Abschnitt der Werre ist nicht hochwasserfrei - wie die in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrunderts ausgebauten benachbarten Strecken. Wohnbebauung und hochwertige Gewerbeflächen wurden geschädigt. Eine Sanierung der Werre-Deiche käme einem Neubau gleich. Das ist unwirtschaftlich, unrechtmäßig und würde nicht mit Landesmitteln gefördert, weil damit die Abtrennung der Aue zementiert wird. Es wird vorgeschlagen, die Sicherheitslinie an den Rand der Aue vor die gefährdeten Siedlungen zu legen. Das ist wirtschaftlich und reaktiviert die Aue als wertvollen Retentionsraum für Bad Oeynhausen.

Werre


Der Bau des Sielwehres und die Ansprüche der landwirtschaftlichen Nutzung haben aus der Werre ein Kunstgewässer gemacht: Zu gerade, zu schmal, zu tief und zu aufgestaut. Mögliche Änderungen am Sielwehr und an der Flächennutzung könnte den natürlichen Charakter der Werre wieder zu Tage treten lassen, zur Vermehrung des Fisch- und Wildreichtums, zur Verbesserung der Gewässergüte und zur Attraktivitätssteigerung für die Erholung suchenden Menschen. Umgestaltungen erfordern Umsicht und wasserbauliche Fachkenntnis, damit die neue Gestalt zukünftigen Generationen keine unnötigen oder übermäßigen Unterhaltungslasten aufbürgt.

Sielwehr

 

Rund 250 Jahre besteht der Aufstau am Sielwehr. Zuletzt wurde 1956 die Stauanlage vollständig erneuert. Der eigentliche Zweck, die Gradierwerke mit Sohle zu beschicken ist entfallen, die erhebliche gewässerökologische Beeinträchtigung ist geblieben. Das Sielwehr ist für die Aquafauna derzeit ein fast verschlossenes Tor zu 800km Gewässerstrecke im Werregebiet. Gleichzeitig verschlechtert der weitreichende Aufstau die Gewässergüte. Das Sielwehr ist sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Es ist daher jetzt an der Zeit, darüber nachzudenken, ob diese Stauanlage für die Zukunft erhalten werden muss. Wirkungen anderer Wasserstände werden zurzeit untersucht.